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Detail-Reproduktion: Bruno Rühl im Jahre 2000; Original: Gemälde "Gemündener Backes" vom Kunstmaler Heinz Müller (Gemünden im Taunus).

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Eine Kapelle in Dreiachtelchorschluss-Bauweise wurde 1580 als zwischen dem Zusammenfluss von Laubach und Sattelbach liegend erwähnt. Nach geringer kirchlicher Nutzung baufällig und zudem hochwassergeschädigt, wurde sie 1828 zum Backhaus umgebaut. In Gemünden stieg die Einwohnerzahl stetig, so wurden Räume für die Nutzung als Bürgermeisterei gesucht. Dafür wurde also das älteste Gebäude in Gemünden, die Kapelle, im Jahre 1948 aufgestockt, die neuentstandenen Räumlichkeiten wurden bis 1972 als Rathaus genutzt und später (seit 1977) vom  Landfrauenverein Gemünden zum Heimatmuseum umgestaltet. 1996 wurden biblischen Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert  im alten Backraum entdeckt.

Entdeckung von Wandmalereien.
Viele Umbau- und Renovierungsarbeiten wurden schon an diesem historischen Gebäude getätigt. Aber erst im Jahre 1996 entdeckten Gemündener Bürger, Richard Löw, Rudolf Schmidko und Reinhold Zwengel, Wandmalereien mit Darstellungen aus dem Alten und Neuen Testament:  Adam und Eva unter dem Baum der Erkenntnis.  Die Verkündigung des Engels an Maria.  Maria und Elisabeth.  Der Auferstandene mit dem ungläubigen Thomas.  Fragmentarisch vorliegende Christusfigur.  Noch nicht freigelegt. Die in Naturfarben gemalten biblischen Szenen sind noch gut erhalten. Das Landesamt für Denkmalpflege Hessen erklärte anhand der Form und Farbe der Gemälde das diese aus dem 15. Jahrhundert stammen. Das bestätigt die Vermutung dass das Gebäude schon lange vor seiner Ersterwähnung erbaut worden sein muss.

1. Buch Mose 3. Kapitel; Sündenfall, Fluch und erste Verheißung.

1. Und die Schlange war listiger denn alle Tiere auf dem Felde, die Gott der Herr gemacht hatte, und sprach zu dem Weibe: Ihr sollt nicht essen von allerlei Bäumen im Garten.  2. Da sprach das Weib zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten;  3. aber von den Früchten des Baums mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret’s auch nicht an, daß ihr nicht sterbet.  4. Da sprach die Schlange
zum Weib: Ihr werdet mitnichten des Todes sterben;  5. sonder Gott weiß, daß, welches Tags ihr davon esset, so werden eure Augen aufgetan, und werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.  6. Und das Weib schaute an, das von dem Baum gut zu essen wäre und lieblich anzusehen, daß es ein lustiger Baum wäre, weil er klug machte, und nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann auch davon, und er aß.  7. Da wurden ihr beiden Augen aufgetan, und wurden gewahr, daß sie nacket waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schürzen.

Evangelium des Lukas; 1. Kapitel; Ankündigung der Geburt Christi durch einen Engel.                        1. Sintemal sich’s viele unterwunden haben zu stellen die Rede von Geschichten, so unter uns ergangen sind,  2. wie uns das gegeben haben, die es von Anfang selbst gesehen und Diener des Worts gewesen sind:  (Ev. Am Tag Mariä Verkündigung)  26. Und im sechsten Monat war der Engel Gabriel gesandt von Gott in eine Stadt in Galiläa, die heißet Nazareth,  27. zu einer Jungfrau, die vertrauet war einem Manne mit Namen Joseph, vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria.  28. Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Gegrüßet seist du, Holdselige! Der Herr ist mit dir, du Gebenedeiete unter den Weibern!  29. Da sie aber ihn sah, erschrak sie über seiner Rede und gedachte: Welch ein Gruß ist das?  30. Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! du hast Gnade bei Gott gefunden.  31. Siehe du wirst Schwanger werden im Leibe und einen Sohn gebären, des Namen sollst du Jesus heißen.  32. Der wird groß und ein Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Stuhl seines Vaters David geben;  33. und er wird ein König sein über das Haus Jakob ewiglich, und seines Königreichs wird kein Ende sein.

Evangelium des Lukas; 1. Kapitel; Ankündigung der Geburt Christi durch einen Engel.

(Ev. am Tag Mariä Heimsuchung)  39. Maria aber stund auf in den Tagen und ging auf das Gebirge eilends zu der Stadt Judas  40. und kam in das Haus Zacharias und grüßte Elisabeth.  41. Und es begab sich, als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe. Und Elisabeth ward des heiligen Geistes voll  42. und rief laut und sprach: Gebenedeiet bist du unter den Weibern, und Gebeneteiet ist die Frucht deines Leibes!  43. Und woher kommt mir das, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt?  44. Siehe, da ich die Stimme deines Grußes hörte, hüpfte mit Freude das Kind in meinem Leibe.  45. Und o selig bist du, die du geglaubt hast! denn es wird vollendet werden, was dir gesagt ist von dem Herrn.  46. Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn,  47. und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes;  48. denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder;  49. denn er hat Große Dinge an mir getan, der da mächtig ist, und des Name heilig ist.

Evangelium des Johannes; 20. Kapitel; (Ev. am Sonntag Quasimodogeniti).                             19. Am Abend aber derselbigen ersten Tages der Woche, da die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten ein und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch!  20. Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und sein Seite. Da wurden die Jünger froh, daß sie den Herrn sahen.  21. Da sprach Jesus abermal zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende Ich euch.  22. Und da er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmet hin den heiligen Geist!  23. Welche ihr die Sünden erlasset, denn sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.  24. Thomas aber, der zwölfte einer, der da heißet Zwilling, war nicht bei ihnen, da Jesus kam.  25. Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Es sei denn, daß ich in seinen Händen sehe die Nägelmale und lege meinen Finger in die Nägelmale und legte meine Hand in seine Seite, will ich`s nicht glauben.  26. Und über acht Tage waren abermal seine Jünger drinnen und Thomas mit ihnen. Kommt Jesus, da die Türen verschlossen waren, und tritt mitten ein und spricht: Friede sei mit euch!  27. Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und siehe meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!  28. Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!  29. Spricht Jesus zu ihm: Dieweil du mich gesehen hast, Thomas, so glaubest du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!  30. Auch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch.  31. Diese sind aber geschrieben, daß ihr glaubet, Jesus sei Christus, der Sohn Gottes, und daß ihr durch den Glauben das Leben habet in seinem Namen!

Text zu den Wandmalereien aus: Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments nach der deutschen Übersetzung D. Martin Luthers. Durchgesehen im Auftrag der Deutschen Evangelischen Kirchenkonferenz. Stuttgart 1911 Privilegierte Württembergische Bibelanstalt.

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Letzte Aktualisierung von Bruno Rühl im Juni 2023

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